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1965

(NWZ, 10.9.1965)

Einweihung des ersten Teils des neuen Funktionstraktes A 

Einführung modernster Tiefentherapie in Oldenburg

Das Pius-Hospital erhält im Rahmen der im Funktionstrakt A vorgenommenen Installationsarbeiten ein Gammatrongerät mit radioaktivem Kobalt 60, eine sogenannte Kobaltbombe. Das Gerät wird am 1. März unter Polizeigeleit aus Erlangen angeliefert und im strahlensicheren unterirdischen Bunker des neuen Funktionstraktes untergebracht.

Dadurch ist von nun an in Oldenburg die moderne Tiefentherapie möglich, und dem Pius-Hospital steht hiermit das zu dieser Zeit stärkste Strahlungsgerät des nordwestdeutschen Raums zur Verfügung. Damit durch das Gerät keine Gefährdung durch Radioaktivität resultiert, steht es unter der Aufsicht der Strahlenschutz-Verantwortlichen des Gewerbeaufsichtsamtes und ist in dem teils aus Strahlenschutzbeton gefertigten Keller des neuen Funktionstraktes A untergebracht. Mit Ablauf der Halbwertzeit des enthaltenen Kobalt 60 nach etwa fünf Jahren muss das Gerät neu beladen werden, damit die Bestrahlungszeit nicht zu lang wird.

Auch die Vorbereitungen für den Ausbau der Röntgenabteilung im neuen Funktionstrakt laufen und am 15. Juni findet die feierliche Einweihung des Neubaus auf Einladung des Kuratoriums und mit kirchlicher Weihung durch den Bischöflichen Offizial Grafenhorst statt. Dabei wird vor allem die neue Nuklearmedizinische Abteilung als für Oldenburg zu dieser Zeit einmalig herausgestellt.

Zur Besichtigung der Kobaltbombe und anderer modernster technischer Einrichtungen kommt auch die schleswig-holsteinische Ministerin für Arbeit, Soziales und Vertriebene Dr. Lena Onesorge zu einem offiziellen Besuch ins Pius-Hospital, worüber die NWZ am 10.9.1965 berichtete.