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1998

(NWZ, 18.7.1998)

Neue Operationsverfahren und modernste Geräte in der Strahlenmedizin

 

Neu saniert und modernisiert wird die Intensivstation wiedereröffnet. Die Sechs-Bett-Einheiten sind bei einer gleichbleibenden Gesamtkapazität von 12 Betten durch Zwei-Bett-Kabinen ersetzt worden.

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Zum 22. Juli wird Prof. Dr. Reinhard Stunkat, Chefarzt der Abteilung für Gefäß- und Thoraxchirurgie, in den Ruhestand verabschiedet. Seit 1980 ist er im Pius als Chefarzt der damals neugegründeten Abteilung für Gefäß- und Thoraxchirurgie tätig gewesen und hat seiner Abteilung zu überregionalem Ruf verholfen. Die Abteilung mit 30 Betten behandelt jährlich – zumeist operativ – mehr als 2000 Patienten. Dr. Stunkat koordinierte darüber hinaus die praktische Ausbildung der Göttinger Medizinstudenten und unterrichtete an der Krankenpflegeschule. Sein Nachfolger Dr. Christoph-Maria Ratusinski veranstaltet aus Anlass seines 65. Geburtstages ein Symposium zur Würdigung von Stunkats Werk und über die Zukunft der Gefäß- und Thoraxchirurgie. Ratusinski selbst nimmt als neuer Chefarzt in Oldenburg erstmals eine minimal-invasive endovasculäre Ausschaltung einer Aussackung (Aneurysma) an der Bauch-Hauptschlagader vor. Ein solches Verfahren, bei dem statt der sonst notwendigen Öffnung des Bauchraums nur eine dünne Gefäßprothese mit Metallgitter durch zwei kleine Schnitte in der Leistengegend in die Schlagader geschoben und dort verankert werden, eignet sich besonders für ältere Patienten, bei denen das Risiko für eine offene Operation sehr groß wäre.

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Auch die Augenabteilung erweitert ihr chirurgisches Angebot: Auf dem Gebiet der refraktiven Chirurgie (Operationstechnik zur Korrektur von Fehlsichtigkeit) sollen vor allem reversible Verfahren wie der introstromale Ring oder die intraoculare Kontaktlinse angeboten werden. Mehr als 90 Prozent der behandelten Patienten kommen nach der Behandlung ohne Brille oder Kontaktlinse aus.

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Wesentliche Neuerungen gibt es in der Abteilung für Strahlentherapie, die aus Anlass ihres 30-jährigen Bestehens ein Ärzteforum im PFL abhält. Zu diesem Anlass werden der 2. Erweiterungsabschnitt der Abteilung und ein Linearbeschleuniger der neuesten Generation vorgestellt. Für die Installation des Geräts war der Bau eines zusätzlichen „Bestrahlungsbunkers“ notwendig, womit 1996 begonnen wurde. Rund 8 Mio. DM haben die Baumaßnahme, die Anschaffung und die Installation des Gerätes gekostet. Damit sollen den Patienten zusätzliche Wartezeiten erspart werden, die bislang bei Ausfall eines der älteren Geräte (z.B. bei Wartungsarbeiten) entstanden. Die Strahlendosis ist im Vergleich zu den Vorgängermodellen um ein Drittel reduziert, gleichzeitig reduziert sich aber auch die Dauer der Untersuchung auf etwa die Länge einer Atempause – Ungenauigkeiten durch Atembewegungen werden dadurch minimiert. Das Pius-Hospital ist das erste Krankenhaus in Oldenburg und Umgebung, das über ein solch neuartiges Gerät verfügt. Mit der Anschaffung wird es der überregionalen Bedeutung der Strahlenklinik und ihrer hohen Auslastung gerecht. In der Radiologischen Diagnostik wird zusätzlich für rund 1 Mio. DM ein neuer Computertomograph (ein Spiral-Computertomographen (CT) mit Festkörperdetektoren) in Betrieb genommen.