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1970/71

(NWZ, 04.06.1970 )

Einrichtung der Fachabteilung für Anästhesie und interdisziplinäre Intensivmedizin

 

Im Sommer kann nun auch die Aufstockung des Funktionstraktes A an der Georgstraße mit der neuen Intensiv-Pflegestation und den Erweiterungsräumlichkeiten für die Krankenpflegeschule in Betrieb genommen werden. Für die Intensiv-Pflegestation wurden außerdem 350.000 DM für neue technische Geräte investiert. Zum Chefarzt dieser neuen Abteilung für Anästhesie wird der gebürtige Cloppenburger Dr. Hartmut Heitmann berufen. Weitere Räumlichkeiten in diesem Bereich sind vorgesehen für eine „künstliche Niere“, deren Anschaffung für die nächst Zukunft vorgesehen ist. Außerdem ist ein Zentrallabor in den neuen Räumlichkeiten untergebracht. Insgesamt stehen dem Pius-Hospital nun 412 Planbetten zur Verfügung.

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Auf einen Antrag des städtischen Gesundheitsausschusses, der bereits seit 1969 in Vorbereitung ist, wird die Zusammenarbeit der Oldenburger Krankenhäuser auf eine neue Grundlage gestellt. Auf Verwaltungsebene findet eine solche Zusammenarbeit bereits seit rund 20 Jahren in der ‚Arbeitsgemeinschaft der Krankenhäuser der Stadt Oldenburg‘, die gemeinsam beispielsweise jeweils die neuen Krankenhauspflegesätze beschließt und bekanntgibt, statt und hat sich bewährt. Steigende Investitionskosten in Folge schnellerer wissenschaftlicher Erkenntnisse sowie das für die Zukunft erwartete Krankenhausfinanzierungsgesetz erforderten nun aber verbindliche Absprachen und Entwicklungskonzepte auf der Grundlage eines Ratsbeschlusses, um Investitionen zum Wohle der Patienten gezielt beantragen und einsetzen zu können, ohne dabei die wirtschaftliche und personelle Selbstständigkeit der konfessionellen Krankenhäuser einzuschränken. Die Oldenburger Krankenhäuser sollen nach Auffassung des Stadtrats ihre Entwicklungsabsichten untereinander offenlegen, die Entwicklung ihrer Spezialabteilungen verbindlich absprechen und die zuständigen Landesdienststellen sowie die praktizierende Ärzteschaft einbinden. Der entsprechende Ratsbeschluss sei „in den Oldenburger Hospitälern und von den praktizierenden Ärzten einhellig begrüßt“ worden

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In der konkreten Umsetzung bedeutet dies, dass die medizinischen Hauptdisziplinen (Chirurgie, Gynäkologie und Innere Medizin) von allen Oldenburger Krankenhäusern weitergeführt werden. Doch die Verständigung über die Spezialabteilungen soll präzisiert werden: Neurochirurgie und Hals-Nasen-Ohrenabteilung sollen im Evangelischen Krankenhaus fortgeführt werden, das Pius hingegen verzichtet auf die HNO-Abteilung, behält dafür aber allein die Augenabteilung sowie die Orthopädie-Abteilung. Die Städtischen Krankenanstalten sollen die Urologie, die Kinder- und die Hautkrankheiten als Hauptabteilungen weiterführen. Weitere Absprachen dieser Art sind für die Zukunft zu treffen.

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Als Vorbereitung für eine Umnutzung des Geländes Grüne Straße 9, das zum Besitz des Pius-Hospitals gehört, wird hier der westliche Gebäudeteil (Zentral-Bad + Café) abgerissen.

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An den Vorträgen zur Krebsaufklärung und -bekämpfung der Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung des Landes Niedersachsen beteiligt sich seitens des Pius-Hospitals nun auch Dr. Götting (Leitender Arzt der Röntgen-Radium-Isotopen-Abteilung) neben weiteren Ärzten der anderen Oldenburger Kliniken, beispielsweise zum Weltgesundheitstag.