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1986

(NWZ, 25.7.1986)

Der Erweiterungsbau B-Flügel wird fertiggestellt

 

Er enthält u.a. eine Liegendkrankenaufnahme mit Reanimationsbereich im Untergeschoss, mehrere Operationsbereiche (Augen-OP, Septischer OP, Not-OP), zusätzliche Patientenzimmer und zwei Fahrstühle. Auch der Funktionstrakt A wird ausgebaut und um ein Stockwerk erweitert. Gleichzeitig beginnt ab April eine weitere Baumaßnahme im Rahmen der seit Ende der 1970er Jahre laufenden Gesamtum- und -ausbaumaßnahme, nachdem das Sozialministerium des Landes Niedersachsen weitere Mittel bewilligt hat. Diese ist auf die Schaffung eines Zentral-OP-Bereichs mit Zentralsterilisation und einer Technik-Zentrale an der Grünen Straße angelegt, so dass Arbeiten, die zur Zeit noch im ganzen Haus verstreut erledigt werden, zentral organisiert werden können und eine moderne und zukunftsorientierte medizinische wie pflegerische Patientenversorgung auf hohem Niveau bei gleichbleibender Bettenkapazität gewährleistet ist. Während die Erdarbeiten laufen, wird das Eckhaus an der Grünen Straße als Erweiterungsbau des Funktionstraktes A im Sommer für den Bezug durch die Radiologische Abteilung eingerichtet.

    ***

    Nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl im April 1986 kommt es in Oldenburg Anfang Mai zu Regenfällen – Stadtverwaltung und Schulaufsichtsbehörden schlagen Alarm und beraten über mögliche Schutzmaßnahmen wegen möglicherweise erhöhter Radioaktivitätswerte. Sand- und Rasenflächen werden gesperrt. Kinder sollen darauf nicht spielen und nicht in den Regen hinausgehen. Bauern sollen ihr Milchvieh nicht auf die Weiden treiben und kein Frischfutter verwenden. Eine Strahlenphysikerin des Pius-Hospitals misst die aktuellen Radioaktivitätswerte auf dem Klinikgelände: Die Werte sind acht- bis zehnmal höher als normal. Besondere Schutzmaßnahmen werden nicht veranlasst, nur vor einem direkten Kontakt mit den strahlenden Isotopen z.B. durch Aufenthalt im Regen wird gewarnt. Im September gab die deutsche Strahlenschutzkommission bekannt, dass die Lebensmittelkontamination durch Radioaktivität weitgehend wieder stark zurückgegangen sei.