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1990

(NWZ, 3.1.1990)

Erster Computertomograph des Pius-Hospitals in Betrieb genommen

 

Zur Erlangung einer noch höheren Qualität in der Krebstherapie ist die Radiologische Abteilung auf Anregung des Niedersächsischen Sozialministeriums zu Beginn des Jahres in zwei eigenständige Bereiche aufgeteilt worden, die Strahlendiagnostik und die Strahlentherapie mit Onkologie und Nuklearmedizin. Der bisherige Leiter der gesamten Radiologie Dr. Altfried Temmesfeld übernimmt die nun noch stärker spezialisierte Abteilung für Strahlentherapie; die Strahlendiagnostik wird zukünftig von dem aus Göttingen neu gewonnenen Dr. Hans-Jürgen von Romatowski geleitet. Die neue eigenständige Abteilung (nuklearmedizinische Diagnostik) wird im Erdgeschoss des A-Flügels eigerichtet.

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Auf der Abteilung, die ein Zentrum für den nordwestdeutschen Raum ist, wird im Februar außerdem der erste Computertomograph des Pius-Hospitals in Betrieb genommen. Das Gerät ist aus Mitteln des Sozialministeriums sowie durch Spenden des Fördervereins finanziert. Es soll auch ambulanten Patienten und solchen aus Krankenhäusern der Region zur Verfügung stehen. Bislang war man für CT-Untersuchungen auf die Kooperation mit den beiden anderen Oldenburger Kliniken angewiesen.

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Als eines der ersten Krankenhäuser im Oldenburger Land führt das Pius-Hospital die Laparoskopie ein. Als Bestandteil der minimalinvasiven und endoskopischen Chirurgie können damit videogesteuerte Eingriffe in der Bauchhöhle stattfinden. Das Verfahren, das in Spezialzentren bereits seit längerem angewandt wird, wird in der Allgemeinchirurgie in erster Linie bei Gallenoperationen angewandt. Die erste laparoskopische Gallenblasenentfernung ist 1985 durch Kurt Semm ausgeführt worden, erste Trainingskurse wurden seit 1986 in den USA durchgeführt. Das Verfahren soll ab sofort auch in der Gynäkologie des Pius-Hospitals Anwendung finden, denn endoskopische Chirurgieverfahren bieten den Patienten viele Vorteile: Durch die wesentlich kleinerern Schnitte heilen die Wunden schneller, der Aufenthalt der Patienten in der Klinik verkürzt sich, und die Gefahr möglicher Komplikationen ist geringer. Das neue Operationssystem kann mit Hilfe einer Spende der Oldenburgischen Landesbank angeschafft werden.