1881
Krankenhaushygiene im Herzogtum Oldenburg
Der Medizinalrat Dr. Ritter, Landphysikus zu Oldenburg und damaliger Leiter des Peter-Friedrich-Ludwig-Hospitals, schreibt in seinem 1881 erschienenen Querschnitt „Das Hospitalwesen des Herzogthums Oldenburg im Jahre 1881“, zusammengestellt aus Anlass einer Ausstellung für Hygiene und Rettungswesen in Berlin (Oldenburg: Bültmann & Gerriets 1882):
„Das Piushospital zu Oldenburg wurde gegründet und 1878/79 bedeutend vergrössert. Es ist ein massiver zweistöckiger Bau mit einem nach hinten liegenden Seitenflügel und Souterrain. Es enthält 7 gemeinsame und etwa ebensoviel Einzelzimmer mit ca. 42 Betten. Wasserleitung ist im Hause, das Hauswasser wird durch Drainagerohre in einen nahen Flusslauf gespült. Zur Ventilation sind stellbare Oberlichter und Oeffnungen in die Schornsteine, sowie direct nach aussen vorhanden. Die Fäkalien werden mittelst Heidelberger Tonnen entfernt, die Ventilation der Abtritte ist nicht immer genügend. Die Anlage im Ganzen ist geräumig, luftig und hell, die Ausstattung entspricht selbst etwas weitergehenden Ansprüchen. – Die Anstalt wird von einem Curatorium geleitet, in welchem sich kein Arzt befindet; zur Praxis sind alle Aerzte zugelassen. Wöchnerinnen und Geisteskranke finden keine Aufnahme. Im Jahre 1881 wurden 468 Kranke verpflegt mit 11545 Verpflegungstagen, welche je 109 Kosten machten. Der gewöhnliche Verpflegungssatz beträgt 125. Die Pflege haben 10 barmherzige Schwestern.“